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Vater, Architekt, Kletterlegende: Martin Riegler vom Architekturbüro areum


Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah`? Denn die besten Partner liegen manchmal … direkt in der Nachbarschaft! 🙂 Es ist also kein Wunder, dass RENOVO und das Architekturbüro areum zueinander gefunden haben – immerhin liegen beide Unternehmen in Sigmundskron, in der gleichen Straße sogar. Martin Riegler, der nicht nur als Architekt bekannt ist, sondern in der Kletterszene südtirolweit und über die Grenzen hinaus zudem als einer der „Rieglerbrothers“, erzählt in unserem Interview über die Zusammenarbeit mit dem Komplettanbieter und über Projekte, die sein Herz höher schlagen lassen.

 

Wie bist du zur Architektur gekommen?

Eigentlich über Umwege! (lacht) Nach der Mittelschule habe ich eine Tischlerlehre gemacht, den Gesellenbrief und anschließend die Technikerschule für Holztechnik. Irgendwann hab ich mir gedacht: Das kann es auch noch nicht gewesen sein, also hab ich noch die Geometerschule besucht und mit 25 die Matura gemacht. Erst dann bin ich nach Graz gezogen, um Architektur zu studieren.

Nach der Staatsprüfung habe ich mich sofort selbstständig gemacht – in anderen Büros habe ich eigentlich nie gearbeitet. Ich bin der Meinung, dass man dann am meisten lernt, wenn man einfach loslegt. Seit 2013 habe ich nun mein eigenes Architekturbüro. Unser Kernteam besteht aus zwei Personen und je nach Projekt holen wir uns Fachleute und Techniker mit ins Team. 

 

Was zeichnet areum aus?

Ich bringe viel Erfahrung aus der Praxis mit – so leicht redet mir keiner was ein! (lacht) Und meine Partnerin Carmen hat BWL studiert – wir kombinieren also technisches Wissen, Wirtschaft und Kunst. Genau diese Symbiose macht unser Büro aus.

 

Wie ist die Zusammenarbeit mit RENOVO zustande gekommen?

Christoph Schmid hat angerufen und mich auf ein Treffen eingeladen. Aufbauend auf dieses Treffen ist eine Zusammenarbeit entstanden, die sich immer weiterentwickelt. Mit RENOVO haben wir einen wirklich starken Partner gefunden.

 

Wie kann man sich diese Zusammenarbeit vorstellen?

Bei den gemeinsamen Projekten sind wir meistens für die Planungen, die eingereicht werden, zuständig. RENOVO übernimmt die Kundenbetreuung und die lokale Bauleitung, erledigen alles Technische sowie Abrechnung, usw. 

Gerade kommen einige ziemlich coole Projekte auf uns zu, die sind allerdings noch in Ausarbeitung. Ich denke da gerade an ein ganz spezielles Wohnbauprojekt … Dabei handelt es sich um einen Neubau mit insgesamt fünf Wohneinheiten – da haben wir schon sehr spezielle und innovative Ideen im Kopf. Weil es kein klassisches Wohnbauprojekt wird, denke ich, dass es ein neues Aushängeschild für RENOVO und areum werden könnte. Andreas Pircher hat schon zu Beginn gesagt, dass wir uns bei diesem Projekt was trauen können, auch –  oder gerade – von der architektonischen Seite her gesehen. Zudem ist die Lage des Objektes eine sehr besondere.

 

Welches Projekt war für dich eine Herzensangelegenheit?

Das wichtigste Projekt war wohl das erste überhaupt, eine Hofstelle für meinen Bruder – Wirtschaftsgebäude und gleichzeitig Eigenheim. Ich verstehe mich mit meinem Bruder besonders gut und mit diesem Haus haben wir gemeinsam etwas richtig Tolles auf die Beine gestellt. Das ist mittlerweile sieben Jahre her – und es funktioniert noch alles einwandfrei (lacht).

 

Von wichtigen Stützen und Inspirationsquellen

 

Wie vereinst du die für dich wichtigen Dinge? 

Die drei wichtigsten Säulen in meinem Leben sind für mich die Architektur, das Klettern und die Familie. Ich trenne das alles nicht so strikt – das bin alles ich. Dabei achte ich sehr darauf, meiner Rolle als Vater, meinem Job und meinem Kletterhobby gleichermaßen gerecht zu werden. Natürlich nimmt mal das eine oder das andere mehr Zeit in Anspruch, das ist klar. Aber es geht nicht immer um die Zeit, sondern vor allem um die Qualität. 

 

Woraus schöpfst du Ideen?

Die Ideen kommen immer und überall. (lacht) Auch mal beim Autofahren, vorm Einschlafen, früh am Morgen – es ist ganz unterschiedlich. Auch beim Klettern stelle ich oft Überlegungen an, die mich bei der Arbeit weiterbringen: „Braucht es das überhaupt, warum lassen wir das nicht weg? Warum machen wir das eigentlich so und nicht anders?“ Ich bin viel draußen in der Natur – sie ist meine größte Inspirationsquelle. Das Einfache, Reduzierte ist meines: Ich entwerfe nichts, was überflüssig sein könnte oder keinen Sinn macht. 

 

Was ist das Schwierigste an deinem Job?

Die Interviews! (lacht) Ach, schwierige Sachen gibt es im Grunde gar nicht. Es gibt Herausforderndes und weniger Herausforderndes. Das Intensivste ist sicherlich das Zwischenmenschliche, die Auseinandersetzung mit den Kunden. Man muss sich sehr gut einfühlen und auf ihre Wünsche eingehen können. 

 

Und was ist das Schönste? 

Das Schönste ist der Prozess: Man hat eine Idee, zeichnet sie auf und irgendwann kann man dieses Gebäude, das man sich ausgedacht hat, betreten. Da merkt man: Der Plan hat funktioniert. (lacht) Das ist eigentlich immer das Schlüsselerlebnis.

 

Hast du berufliche Vorbilder?

Nein, das hatte ich eigentlich nie. Mich beeindrucken eher einzelne Leistungen, Projekte oder Objekte, die Menschen geschaffen haben. 

 

Gibt es Bauwerke, die dir besonders imponieren?

Städtebauliche Situationen faszinieren mich. Alte, mittelalterliche Städte, die sich immer weiterentwickelt haben und die sich den Menschen und den Bedingungen vor Ort angepasst haben. Ich finde auch sehr interessant, über welch langen Zeitraum diese Bestand haben – das bedeutet, dass sie irgendetwas Besonderes in sich tragen.

 

Große Pläne

 

Woran arbeitest du aktuell?

Momentan gibt es einige Wohnbauprojekte und Hofstellen, zwischendurch kommen auch Anfragen aus der Hotellerie. Außerdem arbeiten wir an einem kleinen Museum und an einer Kletterhalle – was natürlich sehr spannend ist und bei dem wir auch besonders viel Know How miteinbringen. Dafür sind wir auch ganz gezielt angesprochen worden, was mich sehr freut und hoffentlich auf unsere fachliche Kompetenz zurückzuführen ist. (lacht)

 

Wie sieht dein eigenes Zuhause als Architekt aus?

Wir leben in meinem Elternhaus, in dem wir uns auch gerade befinden und das ursprünglich landwirtschaftlich genutzt wurde. Mittlerweile befindet sich hier im Erdgeschoss das Büro, im Obergeschoss leben meine Eltern und das Dachgeschoss haben meine Frau und ich uns vor drei Jahren als zweistöckige Attikawohnung ausgebaut. Wer weiß, was die Zukunft bringt. (lacht) Vielleicht bauen wir uns ja irgendwann doch noch eine eigene kleine Villa.

Sarah Meraner
sarah@clicktext.it